Im Rahmen des Foresight-Projekts „d2030“ hat unser Blog-Autor Klaus Burmeister die Professorin für Soziologie an der Universität Kassel, Kerstin Jürgens, zum Thema „Zukunft der Arbeit“ interviewt. Prof. Kerstin Jürgens ist Vorsitzende der Expertenkommission „Arbeit der Zukunft“ der Hans-Böckler-Stiftung gewesen und hat sich im Zuge dieser Arbeit ausführlich mit diesen Zukunftsthema befassen können. 

Welche Rolle spielen Sie in der „Zukunft der Arbeit“?

Jürgens: Ich habe für knapp zwei Jahre die wunderbare Aufgabe, eine Expertenkommission zum Thema „Arbeit der Zukunft“ zu leiten. Es ist eine besondere Herausforderung, als Wissenschaftlerin die Möglichkeit zu haben, einem solch großen Gremium vorzusitzen. Ich teile mir die Aufgabe mit dem Vorsitzenden des Deutschen Gewerkschaftsbundes. Es ist ein wahrer Luxus, in einer Runde von33 Expertinnen und Experten aus Forschung und Praxis darüber nachzudenken: Wie leben und arbeiten wir in Zukunft? Und welche Herausforderungen ergeben sich für die Arbeitswelt der Zukunft?

Bevor wir uns der Zukunft zuwenden, schauen wir erst zurück!

Die Arbeitswelt hat sich in den letzten Jahren radikal verändert. Die Nachkriegsjahrzehnte prägten noch gänzlich andere Vorstellungen und Organisationsweisen von Arbeit. Es dominierte die klassische Industrie, begleitet von Normalarbeitsverhältnissen für Männer. Verbreitet war das Modell „männlicher Ernährer“ und die Frau als Hausfrau, später dann und auch noch heute als „Zuverdienerin“. Die Arbeitwelt war durch die Sozialpartnerschaft und einen vergleichsweisen hohen Standard an Absicherung für den Einzelnen geprägt.

Ende der 1980er Jahre kam es dann zur Zäsur: der voranschreitenden Globalisierung. Dadurch sind neue Märkte und Konkurrenzen entstanden. Das hat sicherlich auch dazu beigetragen, dass in Deutschland Faktor „Arbeit“ unter Druck geriet. Arbeitgeber forderten eine Verbilligung von Arbeitskraft und flexibleren Personaleinsatz. Viele Standards, die im Bereich der Erwerbsarbeit erreicht worden waren, sind in der Folge abgesenkt worden.

Wie geht es weiter?

Ich glaube, dass diese Konkurrenzsituation weiter anhält, nicht zuletzt durch die Digitalisierung. Wir haben in Deutschland noch immer die gleiche Zahl an sogenannten Normalarbeitsverhältnissen, wie wir sie vor 20 Jahren hatten. Aber die große Expansion der Erwerbsbevölkerung der letzten Jahre fand überwiegend jenseits der Vollzeitarbeit statt. Noch immer sichert Erwerbsarbeit die Menschen ab und bietet einen gewissen materiellen Standard.

Aber hinzugekommen sind auch viele Arbeitsverhältnisse, die dieser Norm nicht mehr entsprechen und die dann dazu führen, dass Menschen von ihren Einkünften nicht mehr leben können, auf Unterstützung durch Partner oder auf Lohnersatzleistungen angewiesen sind oder ihren Lebensstandards – trotz Erwerbstätigkeit – radikal absenken müssen.

Wo stehen wir in 10 oder 15 Jahren?

Die Dienstleistungsarbeit wird weiter expandieren. Je mehr Menschen erwerbsarbeiten, desto mehr werden auch haushaltsnahe und soziale Dienstleistungen nachgefragt. Die Folge: flexible Arbeitszeiten werden zunehmen, mit Arbeit am Abend, an Wochenenden .

Außerdem wird durch die Digitalisierung mehr Vernetzung stattfinden und auch Plattformarbeit zunehmen, sei es als betrieblich organisierte Kooperation oder als externes Vermittlungsportal. Der Vorteil: Ich kann von zu Hause aus über die Internetverbindung meine Leistung anbieten, sei es für ein deutsches oder auch ein internationales Unternehmen. Diese Formen von Erwerbsarbeit sind aber noch gar nicht angemessen geregelt.

Ein Beispiel?

Bleiben wir bei der Plattformarbeit. Da kann ich als Beschäftigte meine Leistung jedem auf der Welt anbieten. Dabei stellen sich eine Reihe von Fragen: Wer zahlt meine Krankenkassenbeiträge? Zahle ich die ganz alleine oder beteiligt sich der Auftraggeber daran? Ähnlich ist es mit der Rentenabsicherung. Wenn ein Beschäftigter diese Beiträge nicht von seinem Auftraggeber einfordern kann, kann das dazu führen, dass die Solidargemeinschaft diese Menschen im Krankheitsfall oder im Rentenfall auffangen muss.

Man könnte stattdessen festlegen: Wenn Arbeit in Auftrag gegeben wird, dann muss der Auftraggeber auch diese Beiträge mit entrichten. Das könnte dann zum Beispiel auch ein Kleinstbeitrag zur Altersvorsorge bei kleinen Aufträgen sein.

Geht das überhaupt im europäischen Rahmen?

Wenn wir es mit Arbeit zu tun haben – und das ist hier ja der Fall – , dann müssen auch die Prinzipien gelten, nach denen wir Arbeit normalerweisen behandeln. Es gibt keine Legitimation dafür, Arbeit, die in einem Betrieb stattfindet anders zu behandeln als eine Arbeit, die im virtuellen Raum stattfindet.Viele Juristinnen und Juristen diskutieren gerade genau solche Fragen; auch wir haben in der Kommission darüber beraten und einen konkreten Vorschlag ausgearbeitet.:

Lässt sich das auch auf dem Markt durchsetzen?

Je mehr Länder sich zusammentun und sich einig sind, dass sie bestimmte Standards einhalten wollen, weil sie sich davon z.B. eine Stabilisierung ihrer Arbeitsmärkte erhoffen, desto einfacher wird es. Wenn es gelingt, in der Europäischen Union solche Standards zu definieren, dann könnte daraus durchaus ein eigenes neues Marktmodell werden. Zunächst aber können wir ja in Deutschland einen Start wagen und die neuen Arbeitsformen sinnvoll regulieren; das würde für die Auftraggeber, die Plattformbetreiber und auch die Arbeitenden die Lage vereinfachen..

Die Idee der Arbeitsvermittlung ist ja nicht ganz neu

Durch die Digitalisierung schreitet sie aber weiter voran, weil es ganz neue Möglichkeiten gibt, sich Arbeitskräfte flexibel einzukaufen und viele bisherige Pflichten nicht mehr einzugehen. Wir erleben hier eine neue Spaltung in diesen digitalen Arbeitsformaten: Wenn Sie z.B. in der Crowd arbeiten, bekommen Sie eine Bewertung. Dann kommen Sie möglicherweise in den Rankings höher und sind sehr nachgefragt.

Für Hochqualifizierte, die über Schlüsselqualifikationen verfügen, wird es kein Problem sein, sich in diesem Wettbewerb zu behaupten und auch sehr gute Einkünfte zu erzielen. Die große Gruppe der Crowdworker arbeitet aber im Bereich des Zuverdienstes. Das sind Übersetzerinnen oder Journalisten, das sind vielleicht auch Personen, die sich im illegalen Bereich tummeln und z.B. für Studierende Hausarbeiten schreiben, obwohl das nicht zulässig ist.

Und da wird es zum Problem…

…es gab ja schon vor den digitalen Optionen immer solche Praxis am Gesetz vorbei; jetzt aber ist neu, dass hier im Rahmen des Gesetzes ganz neue Formen von Wettbewerb und auch Ausbeutung stattfinden, weil die Einzelnen viel unmittelbarer dem Markt ausgesetzt sind: Oft werden Aufträge angeboten, aber es ist gar nicht sichergestellt, dass auch ein Entgelt gezahlt wird; da werden etwa erstmal probeweise Texte übersetzt oder Projekte entworfen und die Kreativen gehen dann leer aus, Der Markt ist also in Teilen völlig ungeregelt. Das sind aber zumeist Übergangsphänomene, denn auch das Gegenteil zeichnet sich ab:

Es gibt ebenso Plattformen, die klare Standards guter Arbeit einhalten und erste Anbieter, die sich zertifizieren lassen und deutlich machen: Wir sind gute Plattformen, wir halten ein bestimmtes qualitatives Niveau, auch für die Auftragnehmenden, ein.

Wohin wird das führen?

Polarisierungen, die schon heute die Gesellschaft kennzeichnen, könnten sich weiter verschärfen weiter. Einerseits gibt es eine große Gruppe von Menschen, die aktuell und weiterhin im klasssischen Normalarbeitsverhältnis tätig ist, solide Einkommen erzielt und an der guten wirtschaftlichen Lage teilhat. Auf der anderen Seite haben wir aber auch eine große Gruppe, die davon abgehängt ist und in kleiner Teilzeitarbeit oder im Niedriglohnsektor feststeckt. Neue digitale Arbeitsformen werden diese Spaltung nicht gänzlich auflösen.

Das gilt auch für die Einkommensbreite.

Wenn wir nichts unternehmen, um soziale Ungleichheit zu mindern und die Einkommensschere zu schließen, werden wir in immer stärkere soziale Konflikte geraten. Wir erleben ja heute bereits wachsenden Zuspruch in der Bevölkerung zu populistischen Positionen, Abschottungstendenzen und sinkende Toleranz. Arbeit ist da ein großer Integrationsfaktor. t. Deshalb gilt es, Arbeit so zu organisieren und zu verteilen, dass sie Existenz absichert, dass sie Perspektiven für die Menschen eröffnet und dass sich die soziale Schere wieder schließt.

Gibt es eine Chance?

Da sind in erster Linie die Sozialpartnerschaft und die Politik gefordert. Aber auch die  Digitalisierung ist relevant, weil Chance und Risiko zugleich: Sie kann die einzelnen weiter isolieren, weil sich jenseits betrieblicher Zusammenhänge und in einer individualisierten Arbeitswelt keine Solidarisierung mehr zeigt. Zugleich aber ist auch das Gegenteil der Fall: Digitale Foren vernetzen die Menschen, sie bieten Gelegenheit zum Austausch und können dazu führen, dass es zu neuen Solidarisierungen kommt. Vor allem junge Menschen sprechen sich in Umfragen stark für  soziale Gerechtigkeit aus.

Ihre persönliche Einschätzung?

Ich denke, idass im bevorstehenden Bundestagswahlkampf das Thema soziale Gerechtigkeit zentral sein wird.  Da müsste es aber dann konkret werden in den Vorschlägen. Um die Ungleichheit einzudämmen, könnte man z.B. über die Bezahlung der Dienstleistungsarbeit nachdenken: etwa über die von Erzieherinnen oder von Mitarbeitern im Pflegebereich. Da werden niedrigste Löhne gezahlt, da gibt es wenig Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten.

Studien schätzen, dass wir im Jahr 2050 fünf Millionen pflegebedürftige Menschen in unserem Land haben werden, eine Verdoppelung im Vergleich zu heute. Wir werden diese Aufgaben nicht von Robotern und Maschinen erledigen lassen können. Pflegearbeit ist sehr anspruchsvoll und belastend, oft auch Schichtarbeit. Soziale Dienstleistungsarbeit ist nicht minder bedeutend als Industriearbeit, aber wird trotzdem so viel schlechter bezahlt.

Was heißt das für Familien? Was sind weitere Themen?

Bereits seit vielen Jahren wird versucht, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern. Mehr Menschen sollen sich für Familie oder für ein weiteres Kind entscheiden – und mehr Frauen sollen und wollen am Arbeitsmarkt aktiv bleiben. Inzwischen wird z.B. viel für die Kinderbetreuung getan. Nichtsdestotrotz zeigt die Familienforschung eindeutig, dass eine gute Infrastruktur unterstützende ist, aber die Unsicherheit am Arbeitsmarkt und schwierige Arbeitsbedingungen große Hindernisse  für die Familiengründung sind.

Studien belegen, dass Menschen, die eine befristete Beschäftigung und eine unklare Perspektive auf dem Arbeitsmarkt haben, sich erst mal etablieren wollen. In dieser Situation entscheiden sich Paare eben nicht für eine Familiengründung. Oft wird dann so lange gewartet, bis es dann nicht mehr auf natürlichem Wege klappt.

Wie wird sich das entwickeln?

Der Trend zur Erwerbstätigkeit von Frauen wird nicht aufzuhalten sein. Auch weil die Frauen wissen, dass sie über die Eheschließung und über den Partner keine Absicherung mehr erreichen werden. Der Arbeitsmarkt wird weiter auf Frauen als flexible Arbeitskräfte setzen. Deshalb ist meine Prognose: Es bleibt bei einem starken Zustrom von Frauen in den Arbeitsmarkt. Bis zum Zeitpunkt der Familiengründung werden sie mindestens gleichrangig zu den Männern am Arbeitsmarkt teilhaben.

In dem Moment, wenn sie eine Familie gründen, wird es jedoch weiterhin zu traditionellen Entscheidungen kommen: Vdie Frau scheidet nach der Geburt des Kindes ein Jahr aus und arbeitet danach eher in Teilzeit; die Männer nehmen allenfalls Vätermonate.

Also Business as usual?

Ja, mit Varianzen, denn viele Männer werden sich stärker beteiligen müssen, weil die Frauen das einfordern. Aber viele junge Männer wollen auch gar nicht mehr Vollzeit arbeiten, wenn sie Kinder haben. Das heißt, sie streben von sich aus Teilzeitarbeit an. Aber es wird nur eine kleinere Gruppe sein, die tatsächlich das Modell der beiderseitigen Teilzeitarbeit nutzt.

Was würden Sie einer jungen Frau bei der Berufswahl raten?

Sie sollte sich auf ihre Stärken besinnen, aber dabei offen ihre Neigungen prüfen, Vorgaben aus dem Umfeld hinterfragen und die Berufswahl an den eigenen Interessen ausrichten. Gleichzeitig sollte sie (wie aber alle jungen Menschen) neugierig darauf sein, dass sich die Arbeitswelt gerade starkverändert, dass der technologische Fortschritt viele neue Möglichkeiten bietet. Es wird dazugehören, immer wieder zu lernen, selbständig neues zu erkunden, dabei aber gleichzeitig die eigenen Bedürfnisse (auch nach Erholung) nicht aus dem Blick zu verlieren. Wenn Arbeitszeiten sehr flexibel gestaltet werden, müssen Menschen gut auf sich achten .

Was kann ein Unternehmen für die Zukunft der Arbeit tun?

Viele Unternehmen sind auf kompetente und kluge Köpfe angewiesen Sie werden für diese Arbeitskräfte gute Arbeitsbedingungen schaffen. Infolge des demographischen Wandel werden Belegschaften älter. Insofern müssen Arbeitgeber dafür Sorge zu tragen, dass die Menschen leistungsfähig bleiben, dass sie aber auch Erholzeiten bekommen, dass sie ihre Existenz absichern können, und vor allen Dingen, dass sie immer wieder Qualifizierungsangebote erhalten.

Unternehmen werden überlegen müssen: Wie kann ich den Beschäftigten die Vereinbarkeit von Pflege und Berufsarbeit ermöglichen? Auf der anderen Seite wird es aber auch Unternehmen geben, die auf Arbeitskräft problemlos zurückgreifen können und  denen daher diese Fragen nicht wichtig scheinen. Hier ist die Regulierung von Arbeit wichtig, damit diese gesellschaftlich wichtigen Aspekte nicht ignoriert werden.

Was wünschen Sie sich von der Politik?

Die Politik hat aus meiner Sicht den Auftrag, die Lebensverhältnisse in unserem Land so zu gestalten, dass die Menschen ihr Auskommen haben und dass eine gewisse Gleichwertigkeit von Lebensverhältnissen gegeben ist. Nun ist das ein abstraktes Ziel. Die Lebensverhältnisse sind heute schon unterschiedlich zwischen Ost und West, zwischen Nord- und Süddeutschland, zwischen Stadt und Land. Aber die Politik sollte dafür sorgen, dass soziale Polarisierungen vermieden werden – nicht zuletzt, um damit den sozialen Frieden im Land zu sichern und eine tolerante, weltoffene Gesellschaft zu befördern.

Wie wird die Arbeit 2030 sein? Vernetzter, digitaler?

Die Arbeitswelt  wird sich durch den technologischen Fortschritt sehr verändern. Wir haben jetzt ja schon neue Möglichkeiten der Vernetzung im Arbeiten, nicht nur der Menschen, sondern auch der Maschinen und Produkte. Dadurch ergeben sich neue Geschäftsmodelle und wir kommen zu neuen Formen der Kooperation. Vieles wird zukünftig automatisiert. Auch in 2030 werden wir nicht allerorts menschenleere Fabriken oder Büros sehen, , aber die Menschen werden andere Aufgaben im Arbeitsprozess zu erledigen haben und in vielfältiger Weise dabei durch die neuen Innovationen unterstützt werden. Ich denke, die größte Entwicklung, die wir bis 2030 sehen werden, ist die Weiterentwicklung und Verbreitung der künstlichen Intelligenz.

Beispiele?

Journalisten, die recherchieren, Lehrkräfte, die Kurse abhalten und eine Einführung in die Soziologie anbieten…. bereits heute setzen Kliniken Roboter ein, die Patienten-Gespräche in der Erstaufnahme führt und eine erste Diagnose vorlegen. Maschinen rufen nicht nur Input ab, sondern sie lernen selbständig und werden dadurch durchaus dme Menschen in Teilen überlegen. Auch bei der Personalauswahl entscheiden nicht mehr zwangsläufig Menschen über Neueinstellungen.

Deutschland 2030: Best Case, Worst Case?

Der Worst Case ergibt sich, wenn man dem technologischen Fortschritt und den globalen Märkten ihren Lauf lässt und den Wandel nicht aktiv gestaltet. Schon heute haben einige Unternehmen eine Marktdominanz erreicht,  die echten Wettbewerb ausschließt. Immer mehr Menschen, auch ganze Nationen, könnten davon abhängig sein, sich an den Geschäftsmodellen dieser Konzerne zu orientieren. Der deutsche Maschinenbau, die deutsche Ingenieurskunst könnten sich zu einem Zulieferer für andere Konzerne entwickeln. Dadurch werden die Einkommen hierzulande sinken. Wir werden weniger Verteilungsspielraum haben.

Durch die Förderung von Forschung, Wissenschaft und Innovationen leistet der Staat einen Beitrag zum Erfolgsmodell neuer Technologien. Wenn sie dann aber in der Hand weniger sind, die damit Gewinne erzielen, der Staat aber hieran nicht beteiligt wird, entzieht er sich seine Einnahmemöglichkeiten . Dann hat er auch weniger Möglichkeiten, in die Infrastruktur oder die Qualifizierung zu investieren und sich zukunftsfähig aufzustellen.

Und das Positivbild?

Das wäre ein aktiver Staat , der sich als handlungsmächtig versteht – und der sich Einnahmen verschafft. Das kann über die Steigerung  sozialversicherungspflichtiger Beschäftigunggelingen, die dann auch , das Steueraufkommen erhöht. Aber eben auch über Eingriffe in die Wirtschaft und eine Beteiligung aller am technologischen Fortschritt und seinen wirtschaftlichen Vorteile. Ich glaube, dass wir das Grundeinkommen im Best Case vielleicht gar nicht brauchen, denn es könnte doch gelingen, die Arbeitswelt so zu gestalten, dass alle Menschen über Erwerbseinkünfte ihre Existenz gut bestreiten und auch in die Zukunft ihrer Kinder investieren können.

 

Weitere Informationen zur Zukunftskonferenz gibt es hier.

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